Paartherapie

Eine gelingende Partnerschaft kann erfüllend sein. Sie bietet einen hervorragenden Raum, in dem sich jede und jeder entwickeln kann (Eigenständigkeit in Bezogenheit).

Die Bezogenheit in der Partnerschaft weckt jedoch auch in besonderem Maße die Inhalte, die jede und jeder bei sich bearbeiten sollte. „Mir fällt auf, was mir fehlt oder was mich stört.“ Unerkannt sind es meist dieselben Themen und Grundbedürfnisse, die ein Paar verbinden. Meistens in sehr unterschiedlicher Ausprägung, die sich ergänzt. In dieser Kollusion (Willis) gewinnen die Partner oft den Eindruck des Mangels und der Auseinanderentwicklung. In der vermeintlichen Gegensätzlichkeit schaukeln sich Konflikte auf, „ein Wort ergibt das andere“. Folgen können sein Rückzug oder eine Aussenbeziehung.

In der Paartherapie gilt es, diese Struktur des Miteinanders zu erkennen und zu entzerren. Die jeweiligen Grundbedürfnisse dürfen ohne Vorwurf benannt werden. Partnerschaftlich gilt es abzuklären, inwieweit sich Paare gegenseitig nutzen möchten und können.

Wertvoll ist es, das partnerschaftliche Zwiegespräch (Möller) zu entdecken und einzuüben. Es eignet sich in hervorragendem Maße dazu, eine Partnerschaft neu zu beleben; manchmal auch dazu, festzustellen, dass sich die Partner zu wenig geben können, um sich danach fair zu trennen oder das Miteinander auf ein realistisches Maß zu begrenzen. Das Zwiegespräch ist wie ein Elixier, ein Austausch von Selbstporträts, der Leitfaden, um miteinander in einen wesentlichen Bezug zu treten.

Ebenso gilt es, sich in einer Partnerschaft in Bezug auf den Sex gut abzustimmen. Sex bietet Freude und Genuß aneinander. Allerdings sind Störungen im Sex oft ein untrügerisches Anzeichen für grundlegende Störungen im Miteinander. Dies kann geklärt werden und die Partner können entdecken, was ihnen möglich ist, können beginnen, sich auf eine Entdeckungsreise zu begeben.

Hintergrund und unabdingbar für die Paartherapie ist die Bereitschaft beider Partner, für sich und so auch für die Beziehung die volle Verantwortung zu übernehmen. Also nicht, die oder den anderen als Buhmann oder Buhfrau zu benutzen. Es gilt, den eigenen Anteil zu sehen und sich zu entwickeln.

Dazu gehört auch das Benennen eines gemeinsamen Anliegens für die Paartherapie, ansonsten ist Einzeltherapie angesagt.

Bewährt hat sich die gemeinsame Paartherapie mit meiner Frau. Wir schöpfen aus langjährigen Erfahrungen miteinander. Wir haben verschiedene Phasen der Partnerschaft, ohne Kind, mit Kindern…, durchlebt, mit manchem Schmerz und großem Glück.